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17.01.2017

Kooperationsprojekt zur energetischen Nutzung schädlicher Pflanzenarten

Wertschöpfungskette in "BioNet"

"BioNet": Kooperationsangebot für Kommunen

Die abc advanced biomass concepts GmbH aus Köln hat zu Jahresbeginn ein innovatives Kooperationsprojekt für Kommunen zur energetischen Nutzung von Neophyten (gebietsfremder Pflanzenarten) initiiert. Das vom Bundesumweltministerium unterstützte und kofinanzierte Projekt „BioNet“ wird bis 31.12.2019 einen praxisorientierten Leitfaden für Kommunen erarbeiten, um mittels einer dreistufigen Nutzungskette Neophyten zu einem standardisierten Brennstoff aufzubereiten und anschließend zur Wärmeerzeugung einzusetzen.

Dafür bietet „BioNet“ ab sofort Kommunen, die vom Neophytenproblem betroffen sind, eine Kooperation mit dem Ziel an, ein gemeinsames regionales „Leuchtturmkonzept" zu erarbeiten und umzusetzen. Interessierte Kommunen können sich zunächst bei „BioNet“ melden und sich kostenlos zum Thema Neophytennutzung beraten lassen. „BioNet“ zeigt dabei die Potenziale auf, die in der energetischen Nutzung von Neophyten liegen. In einem nächsten Schritt wird dann entschieden, ob ein gemeinsames „Leuchtturmkonzept“ umgesetzt werden kann, in dem dann ein regionales Akteursnetzwerk die Verfahrenskette umsetzt.

Erstellung des Leitfadens mit regionalem Akteursnetzwerk

Am Ende des dreijährigen Projekts entsteht ein Leitfaden mit dem Titel „BioNet – Handlungsleitfaden zur sicheren Bergung & Verwertung von Neophytenpflanzenmaterial mittels Initiierung von regionalen Akteursnetzwerken“. Dieser wird dann über eine projektspezifische Homepage Interessenten zur Verfügung gestellt. Das Herzstück des Leitfadens wird ein regionales Akteursnetzwerk bilden, das sich aus allen notwendigen Beteiligten (Kommunen, Stadtwerke, Installateur etc.) zusammensetzt. Dieses Akteursnetzwerk ist für die spätere Umsetzung der Verfahrenskette zuständig und setzt bei privaten Hauseigentümern an.

Im Gebäudebestand privater Wohnimmobilien steckt ein erhebliches Potenzial zur Nutzung regenerativer Energieträger. Insbesondere der Umstieg von einem Heizölkessel auf beispielsweise einen Biomassekessel führt zu einer erheblichen Senkung des Ausstoßes klimaschädlicher Emissionen. Um holzartige Rohstoffe zu schonen, stellen halmgutartige Pflanzen wie Gräser eine alternative Rohstoffquelle zur Brennstoffherstellung dar. Unter diese Kategorie fallen auch Neophyten. Zu den am meisten verbreiteten Neophytenarten zählen der japanische Staudenknöterich, das drüsige Springkraut und die Beifuß-Ambrosie. Um die privaten Hauseigentümer zu motivieren, den bestehenden Heizkessel auf Basis fossiler Energieträger durch einen mit Neophyten befeuerten Kessel umzurüsten, wird das Instrument des Mini-Contractings genutzt.

Zur Erarbeitung des Handlungsleitfadens wird zu Projektbeginn ein Modell-Akteursnetzwerk initiiert. Anschließend werden die Inhalte des Handlungsleitfadens mittels themenspezifischer Workshops und unter Beteiligung der regionalen Akteure erarbeitet. Nach Fertigstellung des Handlungsleitfadens erfolgt die praxisnahe Implementierung der Verfahrenskette in der Modellkommune. Abschließend werden die erzielten Projektergebnisse evaluiert.
 

Fazit über BioNet

„BioNet“ verknüpft die Belange des Naturschutzes mit den Zielen des Klimaschutzes. Durch Einsatz des Handlungsleitfadens können interessierte Kommunen eigenständig ein sich selbsttragendes Akteursnetzwerk initiieren. Mit dem Netzwerk kann die beschriebene Verfahrenskette zur energetischen Nutzung von Neophyten eingeführt werden. Damit steigt langfristig der Anteil erneuerbarer Energien an der Wärmebereitstellung in der Kommune und der Klimaschutz wird gestärkt.

Neophyten: Vorkommen und Verbreitung in Deutschland

Bei Neophyten handelt es sich um gebietsfremde Pflanzenarten, welche zumeist durch den Menschen eingewandert sind. Derzeit existieren in Deutschland ca. 30 invasive Neophytenarten, welche sich negativ auf heimische Ökosysteme und auf die menschliche Gesundheit auswirken können.
Gemäß dem Bundesamt für Naturschutz (BfN) beträgt der Anteil der etablierten Neophyten in Deutschland ca. 10% der gesamten Flora. Es wird davon ausgegangen, dass Neophyten „Grünflächen“ (Gesamtfläche: 7.686 km²) und „Sonstige Flächen“ (Gesamtfläche: 6.807 km²) besiedeln. Unter „Sonstige Flächen“ werden die Flächen bezeichnet, die weder der land- noch der forstwirtschaftlichen Nutzung dienen und auch nicht bebaut sind. Daraus resultiert ein Gebiet von ca. 15.000 km², welches potenziell von Neophyten besiedelt ist. In Freilandversuchen wurden gebietsfremde Arten, also Neophyten, an verschiedenen Standorten nach ihren Biomasseerträgen untersucht. Innerhalb eines Standjahres lag der durchschnittliche Biomassezuwachs bei ca. 18 t Trockenmasse/ha.

In Folge ergibt sich ein jährliches Biomassepotenzial von 2.608.740 t Trockenmasse unter Berücksichtigung des zuvor aufgeführten durchschnittlichen Biomassezuwachses von Neophyten.

Die Ausbreitung der Neophyten-Arten erfolgt vorwiegend über folgende Wege bzw. Umstände:

  • Ein bevorzugter Ausbreitungsweg ist entlang von Verkehrswegen. Hierzu zählen insbesondere Schiffsrouten, Bahnlinien oder Autostraßen. Zudem können Pflanzenreste als Teil von Erdmaterial in Zuge von Bautätigkeiten zwischen Standorten wandern.
  • Verschieden Neophyten werden gezielt u. a. als Wildäsung angebaut. Befinden sich in Anbaunähe Gewässer so können die Samen oder Spross- und Wurzelteile über den Wasserweg schnell an andere Standorte gelangen.
  • Durch eine unsachgemäße Entsorgung bspw. von Gartenabfällen in der freien Landschaft wird eine rasche Ausbreitung der entsprechenden Neophytenart begünstigt.

Negative Auswirkungen durch Neophyten

Die verschiedenen Neophyten haben teilweise erhebliche ökologische, ökonomische und gesundheitsschädliche Auswirkungen. Gemäß einer Schätzung der EU liegen die jährlichen Kosten zur Behebung der hervorgerufenen Schäden durch Neophyten in Europa zwischen 9,6 bis 12,7 Mrd. €. Allein in Deutschland betrug der von 20 untersuchten gebietsfremder Arten verursachte volkswirtschaftliche Schaden ca. 167 Mio. € im Jahr 2002.
Die negativen Auswirkungen, die durch Neophyten versursacht werden, sind weitreichend. Neophyten konkurrieren mit einheimischen Arten um begrenzten Lebensraum und Ressourcen. Als Folge können einheimische Arten bzw. Artengemeinschaften verdrängt werden. Beispielweise ist die einheimische Bibernell-Rose durch die Kartoffel-Rose an den norddeutschen Küstenregionen verdrängt worden.

Außerdem kann ein erhöhter Anteil von Neophyten im Futter bei u. a. Rindtieren zu einer Mangelernährung führen. Die Folge ist eine Ertragsminderung bei den Tieren oder sogar eine tödliche Vergiftung.
Zudem können die verschiedenen Neophyten-Pflanzenarten allergische Reaktionen u. a. durch Einatmen der Pollen verursachen. Selbst bei einer geringen Konzentration von 6 Pollen pro m³ Luft in 24 Stunden können zu erheblichen allergischen Reaktionen wie z. B. Atemnot oder Asthmaanfällen führen.

Kontakt:
abc advanced biomass concepts GmbH
Florian Loosen – Bereichsleiter Energietechnik
Tel.:  0221 960 288 02
E-Mail: fl@abc-loesung.de


Weiterführende Informationen zum Förderprogramm erhalten Sie unter folgender Internetadresse https://www.klimaschutz.de/de.

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